Fohnsdorf
Bezirk Murtal

ÖVP-Ortsparteitag in Fohnsdorf: VP-Vizebürgermeister Kienzl sieht Fohnsdorfer SPÖ zweigeteilt

Keinen Schlussstrich will Fohnsdorfs VP-Vizebürgermeister Volkart Kienzl unter die „Causa Straner“ ziehen. Vor allem will er sich nicht mit der Feststellung zufrieden geben, Straner hätte „sich nicht persönlich bereichert“. Die Arbeitsvereinbarung zwischen ÖBB und Gemeinde widerspreche dieser Aussage, so Kienzl. Außerdem sei dadurch der Gemeinde ein Schaden von 183.000 Euro entstanden; wie hoch dieser im Falle des Dieselkinos sei, müsse noch festgestellt werden. „Der Fohnsdorfer Gemeinderat wird nicht umhin kommen, darüber zu entscheiden, ob dieser Schaden eingeklagt wird oder nicht“, so Kienzl, der ergänzte: „Wenn wir dies nicht tun, stehen wir selbst im Kriminal“.

Insgesamt sieht der VP-Vizebürgermeister die Fohnsdorfer SPÖ gespalten: „Mit Bürgermeister Gernot Lobnig funktioniert die Zusammenarbeit gut, er repräsentiert einen neuen Stil in der Gemeindepolitik“, so Kienzl. Im Gegensatz dazu stehe die Gruppe rund um Vizebürgermeister Franz Lipus, dem Kienzl nicht nur ein überaus seltsames Rechtsempfinden in der „Causa Straner“ vorwirft sondern der auch die „alte Fohnsdorfer SPÖ“ repräsentiere, die gerne Klassenkampf betreibe und so keinen guten Beitrag zu einem konstruktiven Miteinander in der Gemeindestube leiste.

Anlaß dieser Feststellungen war der am vergangenen Freitag im Gasthaus Wilhelmer abgehaltene Ortsparteitag der Fohnsdorfer Volkspartei, der auch die neue Parteispitze zu wählen hatte. Dabei gab’s durchwegs einstimmige Ergebnisse, sowohl für Dominik Wildbolz als Ortsparteiobmann wie auch für seine Stellvertreter Ingrid Felfer, Wilhelm Oberzaucher und Volkart Kienzl. Zum Organisationsreferenten wurde Karl Wachter bestellt, für die Finanzen zeichnet in den kommenden Jahren Bernhard Hierzenberger verantwortlich, der bereits jetzt schon in dieser Funktion tätig gewesen war.

Auch Wildbolz stellte fest, daß die Zusammenarbeit im Fohnsdorfer Gemeinderat seit dem Amtsantritt von Bürgermeister Gernot Lobnig eine neue Qualität gefunden habe: „Trotzdem befinden wir uns nach wie vor in der Opposition“, so Wildbolz, der eine Reihe von Gemeinderatsbeschlüssen der Aktivität der Volkspartei zuordnet: „Dazu gehört die Erhöhung der Wasserförderung für Landwirte oder der Erhalt des Freibades, der Ausbau des Kinderhortes oder die Gewährung eines Mobilitätszuschusses für Studierende.

Gast des Ortsparteitages war der Bürgermeister der Stadtgemeinde Frohnleiten, Johannes Wagner, der eine Reihe von Parallelen zwischen beiden Gemeinden herstellte und die Bildung einer Zusammenarbeit der beiden ÖVP-Ortsorganisationen anregte.

Kommen Neuwahlen im Bund oder nicht ? Diese Frage beantwortete NRAbg. Fritz Grillitsch mit der Feststellung: „Die Frage ist, wer Neuwahlen auslösen wird. Viel wichtiger wäre es aber, daß die Regierung die Punkte des kürzlich evaluierten Arbeitsprogrammes bis Sommer umsetzt“, so Grillitsch. Auf Grund der personellen Aufstellung blicke die ÖVP jedenfalls optimistisch in die Zukunft.

 

Waldhuber