Wem kostenlos ein Licht aufgeht, soll dadurch das Sparen lernen

10.000 Energiesparlampen werden auf Initiative von ÖVP-Vizebürgermeister Volkart Kienzl den Fohnsdorfern kostenlos überlassen. Der ehemalige ÖVP-Vizebürgermeister Wilhelm Oberzaucher feiert ein Comeback im Gemeinderat und folgt Thomas Fellner der sich ab sofort auf seine Ausbildung in der Polizeischule konzentriert.

 Fohnsdorfs ÖVP-Vizebürgermeister Volkart Kienzl ist es gelungen, vom Verbund 10.000 LED-Lampen als Geschenk für die Fohnsdorfer zu bekommen. „Die Lampen können in den nächsten Tagen abgeholt werden. Danach werden sie an die Fohnsdorfer verteilt“, kündigte Kienzl an. In der jüngsten Gemeinderatssitzung nannte er auch den Wert dieses Geschenkes: „Im Handel kostet eine Lampe etwa acht Euro, in den Baumärkten fünf bis sechs Euro. Das Verbund-Geschenk entspricht somit einem Anschaffungspreis von 50.000 bis 60.000 Euro. Rechnet man die mit den Lampen eingesparte Energie dazu, ist der Wert viel höher.“  Die Lampen haben eine Lebensdauer von rund 20.000 Stunden und sparen 80 Prozent Energie. Und genau darin liegt auch der Hintergedanke: Die Fohnsdorfer sollen sich mit dem Energiesparen auseinandersetzen. „Eine tolle Geschichte“, lobte Bürgermeister Gernot Lobnig die erhellende Aktion.

Thermenfinanzierung

Eher finster schaut es aus, wenn für die Therme Quartalszahlungen an die Kommunalkredit Austria AG zu zahlen sind. Diesmal sind 31.264 Euro fällig, die die Therme nicht aus eigenem stemmen kann und wofür die Gemeinde auf Grund der 2011 übernommenen  Haftung zu zahlen hat. Beschlossen wurde das mit den Stimmen der SPÖ und der BTK (Bürgerliste Team Kneissl).  Die KPÖ-, FPÖ- und ÖVP-Mandatare sprachen sich dagegen aus. Kienzl erklärte für seine Fraktion: „Wir können da nicht mitgehen. Wir sind aber alle dabei, eine Lösung für die demnächst fälligen zwölf Millionen Euro zu finden.“ Man will sparen, wo immer es möglich ist und versuchen, Mittel aufzustellen.

Wo etwas zu holen wäre, wurde angesprochen: Der Gemeinderat kritisierte das Ungleichgewicht bei der Verteilung der Mittel aus dem Bundesfinanzausgleich und lässt dies den „Steirischen Städtetag“ auch wissen. In einer Resolution fordern die Gemeinderäte einen Ausgleich. Im Durchschnitt erhalten steirische Gemeinden 964 Euro pro Einwohner. Auch für jeden Grazer gibt es „nur“ 1108 Euro.  Für jeden Fohnsdorfer werden bisher 723 Euro bezahlt, Zeltweg ist mit einer Pro-Kopf-Quote von 695 noch schlechter dran. Die Judenburger erhalten 769 Euro pro Einwohner.

Regionalbus, Nightline Murtal und Musical-Akademie

Einstimmig ist der Fohnsdorfer Gemeinderat dafür, den Vertrag für die Führung des Regionalbusses Aichfeld bis 20. Juli zu verlängern. Die Kosten von 85.200 Euro teilen sich das Land Steiermark sowie die Gemeinden Fohnsdorf, Judenburg, Pöls, Knittelfeld, Spielberg und Zeltweg. Auch das bewährte Projekt „Nightline Murtal“ soll  „zur Schonung der elterlichen Finanzen und Nerven“, wie es Antragsteller Gemeinderat Christian Höller ausdrückte, fortgeführt werden.  Die Linie ist jeweils in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Betrieb und kostet pro Einstieg einen Euro für die Jugendlichen. Fohnsdorf ist an den Gesamtkosten mit 16 Prozent beteiligt, das sind 4500 Euro jährlich.

„Steigende Teilnehmerzahlen und die Qualität der Ausbildung“ nannte Vizebürgermeister Franz Lipus als Grund dafür, warum die Fohnsdorfer Musical Akademie in die elfte Runde gehen soll. Im Vorjahr sind 45 Teilnehmer ausgebildet worden. „Gernot Kraner ist es zu danken, dass die Lehrer zu einem eigentlich nur die Fahrtkosten deckenden Preis zur Verfügung stehen“, so Lipus.  Mit den Ausgaben von 70.000 Euro wäre das sonst nicht zu bewältigen. „Die Einnahmen kann man nur prognostizieren. Es dürften etwa 55.000 Euro sein“, so Lipus. Abhängig ist man von der Großzügigkeit der Sponsoren. Alle Gemeinderäte konnten sich mit dem Fortbestand anfreunden. Bürgermeister Gernot Lobnig ging sogar noch weiter: „Wir werden versuchen, die Musical Akademie vom Kultur- in den Bildungsbereich zu transferieren.“

Neuer Gemeinderat

Der erst kürzlich zum ÖVP-Gemeinderat angelobte Thomas Fellner hat seine Einberufung in die Polizeischule erhalten und kann daher sein Mandat nicht ausüben. Für ihn steigt Wilhelm Oberzaucher in den Ring. Der langgediente Gemeinderat war auch einige Jahre Vizebürgermeister. Nach Niederlegung seines Mandates hat er das politische Geschehen in Fohnsdorf so mitverfolgt, dass man ihn nicht als Quereinstieger einstufen kann. Angelobt wurde Oberzaucher von Bürgermeister Gernot Lobnig.

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