Kein warmer Geldregen für Fohnsdorf

 

Unter der Regie der VP-Mandatare blockierten die Oppositionsparteien des Fohnsdorfer Gemeinderates geplante Grundstücksverkäufe.

Die Oppositionsparteien des Fohnsdorfer Gemeinderates blockierten zwei der drei geplanten Verkäufe von Grundstücken. In der sehr emotional geführten Gemeinderatssitzung wurde auch der Nachtragsvoranschlag ohne deren Zustimmung beschlossen. Lediglich mit den Stimmen der „Liste Hans“ wurde der erste Nachtragsvoranschlag 2013 beschlossen. Ordentlicher Haushalt: Einnahmen rund 19,844.000 Euro, Ausgaben 21,757.000 Euro. Das ergibt einen Abgang von 1,913.000 Euro. „Der Winterdienst hat mehr als erwartet gekostet, Gebrechen an Feuerwehr- und Bauhoffahrzeugen, vorsorgliche 100.000 Euro für die Therme und vieles mehr“: So begründete Bürgermeister Johann Straner den bei der Gemeinderatssitzung zur Beschlussfassung vorgelegten Antrag. Die Zweidrittel-Mehrheit der „Liste Hans“ reichte, um den Nachtragsvoranschlag zu beschließen.
Grundstücksverkäufe
Die Gemeinde kann also zusätzliche Finanzen nicht nur gut vertragen, sie sind sogar dringend notwendig. Der Verkauf von Grundstücken an die Firma Kaltenegger Bau zum Kaufpreis von 202.672 Euro und an Christian Sabath zum Kaufpreis von 167.968 Euro ist an der Ablehnung beziehungsweise Stimmenthaltung der ÖVP, KPÖ, der Grünen und der FPÖ gescheitert. KPÖ, FPÖ, und die Grünen schlossen sich der von Gemeinderat Erwin Zarfl vorgetragenen Begründung an: „Wir haben dem Verkauf des Altenheimes und der Gemeindewohnungen unter der Prämisse zugestimmt, dass mit dem Erlös die Schulden der Gemeinde beglichen werden. Das ist nicht geschehen.“ Vergeblich versuchte Bürgermeister Straner ein Umdenken herbeizuführen: „Ich muss auf die Konsequenzen aufmerksam machen. Es werden durch die Ablehnung zwei Betriebe mit zusammen 80 Mitarbeitern in ihrer Entwicklung behindert.“ Auch das Angebot des Bürgermeisters für eine Unterbrechung der Sitzung zwecks Beratung wurde strikt abgelehnt. Vergeblich war auch seine Rechtfertigung: „Auf allen bisher verkauften Grundstücke wurden Wohnhäuser oder Betriebe gebaut, was der Gemeinde zugute gekommen ist. Auch die Arena-Geschäfte wurden so nach Fohnsdorf geholt.“ Grün-Gemeinderat Gerhard Handl nannte Argumente des Bürgermeisters als „dramatisiert.“
Die ÖVP-Gemeinderäte Dominik Wildbolz, Klaus Dullinger und Volkart Kienzl verließen daraufhin die Sitzung, um beim Bezirksparteitag dabei sein zu können.
Beim dritten Verkauf ging es um ein Grundstück, das die Firma Kohlbacher für den Bau von Wohnungen zum Preis von 336.532 Euro erwirbt. Für den Beschluss reichten nun die Stimmen der „Liste Hans“.
Eine andere Melodie
Einstimmig war der Beschluss zur Genehmigung der Abschluss-Show der Musical-Akademie. Was zwei Stars mit 40 Schülerinnen und Schüler dabei zeigen werden, interessiert auch einige Gemeinden des Bezirkes Murtal. Jedenfalls haben sie das durch ihren Beitrag zu den Kosten bekundet.
Freundlich Töne gab es auch für die Berichte des Bürgermeisters zum Fest „140 Jahre K & Ö“ und „40 Jahre Gigasport“ sowie zum Spatenstich für eine Reihenhaussiedlung. Lob durften Fremdenverkehrschef Dir. Rudolf Fuß und sein Team ernten, das wieder für ein Etappenziel der „Tour de Mur“ Fohnsdorf in den Mittelpunkt des Tourismusinteresses rückt.
„Erfrischend“ war die Mitteilung, dass am 13. Juli die Attraktionen der Außenanlage der Therme in Betrieb genommen werden können. Die Therme soll dann nicht mehr länger nur auf das Schlechtwettergeschäft angewiesen sein. Unkenrufe wegen der Schließung des Fohnsdorfer Freibades entkräftete Bürgermeister Straner: „Die Rutsche war irreparabel und musste abgebaut werden. So lang alle anderen Anlagen den jährlichen Prüfungen standhalten, bleibt das Freibad geöffnet.“

Oblak